Sonntag, 22. Dezember 2013

Weihnachtliche Bratäpfel mit Spekulatius-Mandel-Füllung

Ich liebe Bratäpfel in der kalten Jahreszeit. Leider mag ich kein Marzipan in der Füllung und ich bin kein Fan von Rosinen. Ich finde die Kombination aus Spekulatius und Mandeln ist eine wunderbare und würzige Alternative als Füllung, auf die ich einfach durch Experimentieren gekommen bin. Bei ersten Ausprobieren des Rezeptes habe ich die Äpfel etwas zu lang im Ofen gelassen, so dass wir Bratapfel-Scheiterhaufen essen mussten. Hat auch geschmeckt, aber meiner Familie ist etwas Biss im Bratapfel lieber. Wer ein weichere Konsistenz bevorzugt, kann die Äpfel einfach ein paar Minuten länger im Ofen lassen. Hier ist nun mein Rezept für weihnachtliche Bratäpfel mit Spekulatius-Mandel-Füllung - ein schöner winterlicher Nachtisch oder ein fruchtige Alternative für die weihnachtlich Kaffeetafel. Allen Lesern frohe, entspannte und leckere Festtage und ein gesundes Jahr 2014!


Rezept für weihnachtliche Bratäpfel mit Spekulatius-Mandel-Füllung


Ergibt 4 Portionen

Zutaten:
4 gleich große Äpfel (ich nehme Boskop)
50g Spekulatius, zertrümmert (ich nehme Dinkel-Spekulatius von Alnatura)
4 EL gehackte Mandeln (ich mach das in meinem Zerkleinerer)
1 EL geschmolzene Butter
1 TL Rum 
1 TL Honig
1 TL brauner Zucker
etwas Zimt
eine kleine Prise Salz
etwas geschmolzen Butter zum Einfetten der Form und Bepinseln der Äpfel

Zubereitung:
Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Spekulatius in einen Gefrierbeutel geben, verschließen und mit einem Nudelholz o.ä. zertrümmern. Zertrümmerte Spekulatius mit gehackten Mandeln, geschmolzener Butter, Rum, Honig, Zucker, Zimt  und Salz zu der Füllung vermischen. Füllung abschmecken.

Äpfel mit einem Apfelausstecher vom Kerngehäuse befreien, dabei das Loch etwas vergrößern. Auflaufform buttern. Ausgehöhlte Äpfel mit der Füllung befüllen und in der Auflaufform platzieren. Zum Füllen nehme ich eine Jogurtlöffel mit langem Stiel, mit dem ich die Füllung tiefer stopfen kann. Mit der Spitzen eines Küchenmesser ein paar Löcher in die Äpfel stechen, damit der Dampf entweichen kann. Zuletzt die Apfel mit der restlichen flüssigen Butter bepinseln.

Im Backofen bei 175°C Ober-/Unterhitze ca. 15 Minuten lang garen.

Dazu passt Vanillesauce (mein Rezept für selbstgemachte eifreie Vanillesauce gibt es hier).

Bratapfelbild fotografiert von zoneofpictures.jimdo.com/ 
Tipp: Gerade kurz vor Weihnachten sind gekaufte Spekulatius schwer zu haben. Man kann auch gut alte Plätzchen in der Füllung verwerten. Mit Vanillekipferln ist die Füllung auch super lecker.

Freitag, 6. Dezember 2013

Oatcakes: Herzhafte schottische Haferkekse

Manchmal  ist mir nach den ganzen Weihnachtsplätzchen nach etwas Herzhaftem. Gut, ich kann auch selten mehr als 2 bis 3 auf einmal essen. Warum müssen Weihnachtsplätzchen immer süß sein??? Das Rezept für diese "herzhaften" Kekse stammt aus Schottland, wo ich studieren durfte. In Schottland habe ich viele exotische Backwaren wie crumpets, (English) muffins, shortbread, scones und eben oatcakes ausprobiert.

Oatcakes - der Belag muss sein


Zunächst einmal muss man sagen, dass die Oatcakes an sich relativ geschmacksneutral und trocken sind. Deshalb ist das was man auf den Oatcakes isst, so wichtig. Das erste Mal habe ich Oatcakes beim schottischen Abend mit Haggis (traditionelles schottisches Gericht, mit Innereien und Hafermehl gefüllter Schafsmagen) und mit reifen schottischen Cheddar und Chutney gegessen. Lecker! Die Oatcakes gibt es in Schottland in jedem Supermarkt zu kaufen. Als kleine Vorspeise bis die lieben Mitbewohner zum Essen zu Hause sind, sind sie hervorragend geeignet (damals gerne mit dick Butter und besagtem Mature Scottish Cheddar). Man kann sie aber auch mit Räucherfisch, Meerrettichcreme und Preiselbeeren oder Rührei oder Frischkäse und Räucherschinken genießen. Als ich sie das letzte Mal hier in Deutschland nachgebacken habe, habe ich sie mit Ziegenfrischkäse und Tomaten-Zwiebel-Chutney sowie mit Allgäuer Bergkäse und Tomaten-Zwiebel-Chutney serviert. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Die rustikalen Oatcakes dienen also eher als Transfer-Vehikel für andere Zutaten. Die Kombi machts und man kann sich wunderbar rustikale Canapées machen. Hier meine schnelle Version, da es Oatcakes ja hier nicht im Supermarkt gibt.


Rezept für Oatcakes


Ergibt ca. 20 rustikale schottische Haferkekse

Zutaten:
125g Bio-Haferflocken aus dem vollen Korn
1 TL Mehl (ich nehme Dinkelmehl)
12g Butter, geschmolzen
1/4 TL Natron
eine gute Prise Meersalz
1/2 TL brauner Zucker
75ml heißes Wasser
evtl. einige Haferflocken zum Bearbeiten
außerdem: Backblech mit Backpapier ausgelegt

Zubereitung:
Butter schmelzen. Ofen auf 180°C vorheizen.

Die trockenen Zutaten miteinander vermischen. Dann die Butter und das Wasser mit einem Holzlöffel einrühren bis ein relativ weicher Teig entsteht. Wer will kann den Teig etwas im Kühlschrank ruhen lassen, ausrollen und mit runden Keksausstechern ausstechen. Ich habe dafür keine Geduld. Darum forme ich aus dem Teig ein Rolle und schneide sie in ca. 20 gleich große Scheiben (erst halbieren, dann vierteln, usw.), die ich in ein paar Haferflocken wende und auf dem Backblech verteile. Mit einem Glasboden etwas platt drücken und man hat  weder Verschnitt noch Wartezeit.



Im Ofen bei 180°C ca. 20-25 Minuten trocken backen. Nach dem Backen auskühlen lassen, bevor man sie belädt. Luftdicht lagern.


Tuck in! Eat as many as you want. Try them with some cheddar and chutney.

Freitag, 22. November 2013

Grießauflauf mit Quark und Äpfeln

Ich stehe nicht so auf Nachtisch. Wenn man liebe Menschen zu Gast hat, will man ihnen manchmal etwas Gutes tun. Etwas Süßes zum Nachtisch rundet für viele ein gelungenes Mahl ab. Ich probiere eigentlich nur darum gerne Nachtischrezepte aus, eben um meine Repertoire zu erweitern. Dieses Rezept hat auch mir geschmeckt und meine Gäste haben nichts übrig gelassen.

Locker und fluffig und ohne Abmessen zusammengerührt


Ich mag diesen Quark-Grieß-Auflauf, weil er schnell ohne langwieriges genaues Abwiegen zusammen gerührt werden kann. Zudem kann man ihn auch mit anderen Obstsorten wie z.B. mit Waldbeeren variieren. Mit Äpfeln ist dies ein wunderbarer, lockerer und fluffiger Nachtisch - nicht nur für die kalte Jahreszeit. Auch zum Kaffee ist dieser Auflauf, der wie eine Kombination aus Clafoutis und Omas Käsekuchen ohne Boden anmutet, lecker.

Quark-Grieß-Auflauf


Rezept für Grießauflauf mit Quark und Äpfeln


Nachtisch für ca. 4 Personen

Zutaten
2 ganze Bio-Eier
1 Eiweiß
1 Prise Salz
2 EL Zucker
1 TL Bourbon-Vanillezucker
250g Quark, Vollfettstufe (Magerquark schmeckt mir nicht)
1 EL Schmand
1 EL Zitronensaft
2 EL Weichweizengrieß
2 Bio-Äpfel
etwas brauner Zucker
außerdem: Puderzucker zum Bestreuen
Quiche- oder Auflaufform

Zubereitung
Backofen auf 175°C Unter-/Oberhitze vorheizen.

Eier trennen. Die 3 Eiweiße mit einem Handmixer und einer Prise Salz in einem fettfreien hohen Gefäß schaumig schlagen. Dann einen EL Zucker hinzufügen und steif schlagen.

Eigelbe mit dem restlichen Zucker und dem Vanillezucker in einer Schüssel schaumig rühren. Quark, Schmand und Zitronensaft einrühren. Dann den Grieß unterrühren. Zuletzt den Eischnee mit einem Teigschaber oder Geizhalz vorsichtig unterheben.

Die Äpfel waschen und entkernen. Ich schäle sie nicht, kann man aber machen, wenn einen die Schale stört. Äpfel in Spalten schneiden und in der Form verteilen. Ich nehme meine geliebte Quicheform. Fluffigen Teig darüber verteilen und etwas braunen Zucker darüber verstreuen.

Im Ofen bei 175°C Unter-/Oberhitze für ca. 30-35 Minuten backen. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen.

Noch schön lauwarm mit Puderzucker bestreut servieren. Süß und fluffig.

Freitag, 8. November 2013

Chicken Tikka Masala: ein britisches Nationalgericht

Chicken Tikka Masala sei das britische Nationalgericht, wurde uns im Englischunterricht beigebracht. Nachdem ich selbst in Großbritannien gelebt habe, kann ich bestätigen, dass dieses spezielle in der Kolonialzeit aus Indien mitgebrachte und an die englischen bzw. britischen Geschmacksknospen angepasste Hähnchen-Curry-Gericht definitiv ein britisches Nationalgericht ist. Ach ja, die britische Küche ist übrigens besser als ihr Ruf - das haben wir, wie vieles, in der Schule nicht gelernt. Wenn mich das Heimweh nach Edinburgh packt, dann mach ich gerne Chicken Tikka Masala - es gehört außerdem zu meinen absoluten Lieblingsgerichten.

Chicken Tikka Masala - you need to try it, but not the one from the jar


Nichts wärmt einen an einem kalten Herbst- oder Wintertag, wenn man in der Dunkelheit von Uni oder Arbeit nach Hause kommt und einem der eisige schottische Wind um die Ohren bläst, so schön wie ein großer Teller Chicken Tikka Masala mit Reis und Naan-Brot, gefolgt von einem Stück Apple Crumble. Meine Mitbewohner und ich haben dieses Gericht in der o.g. Kombination oft zusammen gekocht, allerdings dafür zumeist die Fertigsauce aus dem Glas verfeinert (das lehne ich mittlerweile ab - aber ich war jung und 69p pro Glas sind nicht viel). Erst nach ein paar Monaten habe ich in der Fernsehshow Gordon Ramsay's Cookalong live gesehen, wie einfach und v.a. wie schnell man diesen Klassiker der britischen Küche selber machen kann. Ich habe Gordon Ramsay's Rezept mit den Jahren etwas umgewandelt und variiere es, je nachdem was ich im Haus habe - die Methode bleibt jedoch dieselbe. Jedes Mal sind auch Deutsche begeistert, wenn ich dieses würzige Hähnchen-Curry auf Tomaten-Jogurt-Basis serviere. Es ist scharf, aber nicht zu scharf, hat eine wunderbare Geschmackstiefe, wärmt von innen und ist rasch gemacht. Versucht es doch mal! Enjoy!




Rezept für Chicken Tikka Masala


Ergibt ca. 4 Portionen
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten

Zutaten
2 große Zwiebeln, geschält
etwas Ghee
2-4 Knoblauchzehen, geschält
ein daumengroßes Stück Ingwer, geschält
2-3 rote Chilischoten, Stiel ab, halbiert und entkernt
1 EL Garam Masala (essentiell)
1 EL Currypulver, mild
1 TL Koriandersamen, angetoastet und zermörsert
1 TL Kreuzkümmel (Kumin), angetoastet und zermörsert
1/2-1 TL Chilipulver (nach Geschmack, lieber zum Schluss mehr hinzufügen)
1/2 TL Kurkuma (Gelbwurz für die Farbe)
1 EL Tomatenmark
1 Dose (ca. 400g) Tomaten in Stücken
1 Packung (500g) passierte Tomaten
Meersalz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle
6 El Bio-Naturjogurt (nicht zu fett, sonst flockt er aus)
etwas frisches Korianderkraut, gehackt
etwas Erdnussöl oder Woköl
400g Hähnchenbrust ohne Haut
Für den Reis:
2 Tassen (ca. 440g) Basmatireis
4 Tassen kochend heißes Wasser aus dem Wasserkocher
etwas Gemüsebrühenpulver (hefefrei) oder Salz
etwas Currypulver, mild
Salz
außerdem: evtl. Naan-Brot (selbstgebacken oder gekauft)
Geräte: Pürierstab und Mixer

Zubereitung
Zwiebeln würfeln und in Ghee glasig dünsten. Knoblauch, Chilischoten und Ingwer in relativ grobe Stücke hacken und zu den Zwiebeln hinzufügen. Etwas mitdünsten und dann die Gewürze hinzufügen: Garam Masala, Curry, Koriander, Kreuzkümmel, Chilipulver und Kurkuma gut mit dem Kochlöffel vermengen. Jetzt das Tomatenmark, die Tomaten in Stücken und passierte Tomaten beigeben. Ich fülle die Tomatendose zur Hälfte mit heißem Wasser und füge das auch hinzu. Mit Salz & Pfeffer würzen, abschmecken und einige Minuten köcheln lassen, bis alles gar und weich gekocht ist. Die fertige Sauce mit dem Stabmixer oder im Küchenmixer schön pürieren.

Jetzt den Reis für 10 Minuten kochen und etwas ausdämpfen lassen. Ich benutze meistens die Quellreismethode, die Anleitung für meine Methode findet ihr hier (Kadgeree ist auch wirklich lecker).

Die Hähnchenbrüste in Würfel schneiden. Erdnussöl in einem Wok oder einer hohen Pfanne erhitzen und Hähnchenwürfel darin von allen Seiten anbraten und durchgaren. Nun die Sauce hinzufügen und nochmals ca. 10 Minuten köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen und 2 EL oder mehr Naturjogurt einrühren. Jetzt nochmal abschmecken. Der Naturjogurt nimmt die Schärfe und gibt neben den Gewürzen der Sauce ihre besondere Farbe.

Sehr heiß auf dem Reis servieren. Darüber pro Portion ca. 1 EL Jogurt und etwas frisches Korianerkraut geben. Zum Teller-Saubermachen und tunken schmeckt wunderbar Naan-Brot. Hope you try this dish, it's so scrummy!

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Kürbisgnocchi - gruselig und lecker aus Butternusskürbis

Um Hallowe'en herum gibt es überall reichlich Kürbisse zu kaufen. Meine scharfe Kürbissuppe nach indischer Art mache ich um diese Zeit besonders häufig. Man kann so viel mit Kürbis anstellen und es gibt so viele unterschiedliche Arten. Kürbisgnocchi waren ein Rezept, mit dem ich in der Küche experimentiert habe. Ich habe dafür Butternusskürbis (engl. butternut squash) verwendet. Das Ergebnis erinnert eher an orange Klößchen, weil sie sehr im Wasser aufgegangen sind - war aber unheimlich lecker. Sie sind eine wunderbare Beilage. Ich habe dazu lediglich mein Ofengemüse ohne Kartoffeln und Feta serviert. Hier ist das Ergebnis meines Experiments.




Rezept für Kürbisgnocchi aus Butternusskürbis


Als Beilage für 2 bis 3 Personen

Zutaten:
1 mittlerer Butternusskürbis
2-4 warme Bio-Kartoffeln
etwas Olivenöl
2 Eigelb
150-200g Mehl
Meersalz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Muskat
1 TL Italienische Kräuter
außerdem: etwas Butter zum Schwenken
evtl. frischer Salbei

Zubereitung:
Ofen auf 200°C vorheizen. Butternusskürbis unten und oben vom Strunk befreien und mit einem Sparschäler sorgsam schälen - dabei die grünen Faser wegschälen. Den Kürbis quer halbieren, so dass das runde Unterteil und der Hals getrennt werden. Die beiden Hälften erneut halbieren und mit einer Gabel sowie einem Esslöffel  die Kerne und das Kerngehäuse aus dem runden Unterteil entfernen. Die Kürbisviertel erneut halbieren und die Kürbisstreifen salzen und pfeffern. Mit Olivenöl benetzen und im Backofen bei 200°C für ca. 30 Minuten weich garen.

Kartoffeln in Schale kochen, schalen und ebenfalls zerstampfen. Mit Kürbispüree vermengen und mit Salz, Pfeffer, Muskat zuzüglich Kräuter würzen und etwas auskühlen lassen.

In der Zwischenzeit Wasser mit Hilfe des Wasserkochers zum Kochen bringen und leicht salzen.

Kartoffelkürbispüree und soviel Mehl vermengen. Teig abschmecken und ggf. nachwürzen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu fingerdicken Strängen rollen und in Gnocchi schneiden. Wer will, kann die Gnocchi noch über ein Gnocchibrett oder den Rücken von Gabelzinken rollen, um das geraffelte Muster zu erhalten. Ich habe mich nicht damit aufgehalten - vielleicht beim nächsten Gnocchi-Experiment.

Die Kürbisgnocchi portionsweise im siedenden Salzwasser ca. 5 Minuten köcheln lassen bis sie oben schwimmen. Mit einem Schöpflöffel entnehmen und gut abschütteln.

Butter in einer großen Pfanne schmelzen und Salbei kurz darin andünsten. Die fertigen Gnocchi darin schwenken und servieren. Happy Hallowe'en!

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Tomatencremesuppe mit Grilled Cheese Sandwiches

Tomatencremesuppe gehört zu meinen Lieblingsgerichten - vor allem, wenn es kälter wird. In den USA gilt Tomatensuppe mit Grilled Cheese Sandwiches als comfort food und dieses Gericht ist wirklich Futter für die Seele. Natürlich verwende ich keine geschmacksverstärkerverseuchte Dosensuppe - wie in Amerika durchaus üblich - sondern mache sie selbst. Dafür verwende ich reife, italienische, geschälte Tomaten aus der Dose, denn die haben mehr Geschmack als die Gewächshaustomaten in der kalten Jahreszeit.

Grilled Cheese Sandwich - mehr als nur Käsetoast


Natürlich kann man auch Baguette oder Kräuterbaguette zur Suppe reichen. Ich finde, das pfannengegrillte Käsesandwich passt wirklich hervorragend zur mediterran angehauchten, sämigen und wärmenden Suppe. Statt Toast habe ich Brioche verwendet und statt American Cheese oder Cheddar habe ich auf italienischen Provolone und Gorgonzola zurückgegriffen. So incredibly yummy - thanks to the cheesy goodness and the butter! Mein Bruder meinte, er könne eine ganze Platte voll mit den Grilled Cheese Ecken verdrücken. Hier nun meine Version dieses schnellen amerikanischen Klassikers.




Rezept für mediterrane Tomatencremesuppe mit Grilled Cheese Sandwiches


Rezept für 2 Personen
Wie viel Zeit muss ich einplanen? ca. 20 Minuten

Zutaten
Für die Suppe:
1 mittlere Zwiebel, geschält und fein gewürfelt
1 bis 2 Knoblauchzehen, geschält und in Scheibchen geschnitten
Olivenöl zum Anbraten
1 Dose geschälte Tomaten in Tomatensaft (Dosentomaten sind meistens schön reif und geschmacksvoller als frische Tomaten in der kalten Jahreszeit, außerdem sind sie geschält)
ca. 400ml Gemüsebrühe (hefefrei, zum Abmessen Tomatendose vollmachen und
somit Tomatenreste rausholen - nix verschwenden)
1 TL Kräuter der Provence oder Italienische Kräutermischung
1 TL Oregano, gerebelt
eine Prise Chilipulver für Schärfe
eine Kräftige Prise Zucker (essentiell, gegen die Säure der Tomaten)
Meersalz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 gehäufter EL Schmand
Für die Grilled Cheeses deluxe:
mind. 4 Scheiben Weißbrot oder Toastbrot - ich nehme Brioche
genügend weiche Butter
4 Scheibe Provolone (italienischer Schnittkäse) - oder anderer interessanter Käse
ca. 100g Gorgonzola - ich nehme den milden
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zum Servieren: einige Blätter frischen Basilikums, klein gehackt

Zubereitung
Zwiebelwürfel in Olivenöl glasig andünsten und dann den Knoblauch hinzugeben. Die getrockneten Kräuter und die Tomaten hinzufügen und umrühren. Die Gemüsebrühe angießen (die Tomaten sollten gut bedeckt sein) und einmal aufkochen lassen. Hitze etwas reduzieren und alles mit Chili, Zucker, Salz und Pfeffer würzen. Ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen. Mit einem Purierstab oder in einem Standmixer zu einer
Suppe pürieren. Abschmecken und vor dem Servieren im Topf noch einmal aufkochen lassen.

Weißbrotscheiben buttern. Je 2 Scheiben Provolone-Käse auf eine Weißbrotscheibe legen - dabei nicht über den Rand kommen, pfeffern und mit weiterer Scheibe bedecken. Gorgonzola halbieren und auf zwei Brotscheiben verstreichen, ebenfalls bedecken. Sandwiches von außen auf beiden Seiten auch gründlich Butter und in einer Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze von beiden Seiten goldbraun grillen bis der Käse geschmolzen ist. Ein Deckel auf der Pfanne hilft dabei, eine ofenähnliche Atmosphäre für das Schmelzen zu kreieren. Vorsicht, das Brot verbrennt so schnell wie Croque Monsieur in der Pfanne.

Vor dem Servieren den Schmand unter die Suppe rühren und in der Suppenschale mit den Basilikumfetzen garnieren. Grilled Cheese Sandwiches diagonal halbieren. Man kann das knusprige Grilled Cheese wunderbar in die Suppe tunken oder gar versenken. Servierten sind von Vorteil. Enjoy!

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Kadgeree - wie britisch-indische Paella

Als ich in Schottland gelebt habe, habe ich es geliebt neue Gerichte zu entdecken. Kadgeree ist mir da häufiger über den Weg gelaufen, da alle meine britischen Liebling-TV-Köche (u.a. Nigella Lawson, Jamie Oliver, Gordon Ramsay) alle ein eigenes Rezept haben - es gibt so viele Variationen. Es hörte sich lecker an, jedoch habe ich es nie nachgekocht und darüber nach meiner Rückkehr nach Deutschland nicht weiter nachgedacht. Doch dann hat die Köchin Mrs Patmore in der britischen TV-Serie Downton Abbey Kadgeree ihrer Herrschaft auf dem Frühstücksbüffet serviert. Da habe mich daran erinnert. Da jetzt auch geräucherte Makrele in den meisten deutschen Supermärkten und Discountern erhältlich sind, konnte mich nichts mehr davon abhalten dieses Gericht endlich auszuprobieren.

Was ist Kadgeree?


Kadgeree ist eine Reispfanne aus der britischen Kolonialzeit in Indien - ein echter Klassiker. Entsprechend sind die Gewürze sehr indisch und durch Erbsen (optional), Ei und Räucherfisch erhält es den britischen Touch. Kadgeree wird heute wie damals, wie erwähnt, gerne auf dem Frühstücksbuffet serviert, als hervorragendes Katerfrühstück z.B. zu Neujahr oder einfach als Mittag- oder Abendessen. Obwohl es schnell fertig ist, wäre mir persönlich zu kompliziert, um es verkatert zu kochen, aber es schmeckt auch gut aufgewärmt oder kalt. Es hat was von Paella, nur kommt die Farbe nicht vom Safran, sondern von den vielen leckeren und wärmenden Gewürzen. Probiert es einfach mal aus - es ist ein schönes Rezept für die kalte Jahreszeit. Wie gesagt, es gibt viele Variationen - dies ist meine Küchenelfenvariante.




Rezept für Kadgeree nach Küchenelfenart

Rezept für 2 Portionen
Zubereitungszeit: unter 30 Minuten

Zutaten:
1 Tasse (ca. 220g) Basmatireis auf 2 Tassen kochendes Wasser aus dem Wasserkocher
1/2 TL Gemüsebrühe (hefefrei)
1/2 TL Currypulver (mild)
3 Bio-Eier, hartgekocht
etwas Ghee, Butterschmalz oder Olivenöl
1 mittlere Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 TL Currypulver
1/2 TL Koriandersamen, angetoastet dann zermörsert
1/2 TL Kreuzkümmel (Kumin), angetoastet dann zermörsert
1/2 TL Kurkuma (Gelbwurz)
etwas Chilipulver (nach Geschmack)
ca. 200g Tiefkühl-Erbsen
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
ca. 175g geräucherte Makrelenfilets
etwas frische Korianderblätter (optional, Petersilie ist eine gute Alternative)
ein Spritzer Zitrone (essentiell)
zum Servieren: evtl. Jogurt, um die Schärfe zu nehmen

Zubereitung:
Zuerst die Eier hart kochen. Meine Methode für hartgekochte Eier: Eier in einen hohen Topf geben und mit kaltem Wasser bedecken. Auf dem Herd zum Kochen bringen. Dann Herd ausstellen und auf der Kochplatte genau 10 Minuten garen. So haben die Eier für mich die perfekte hartgekochte Konsistenz. Nach dem Kochen Eier abschrecken und beiseite stellen.

Den Basmatireis kochen. Ich verwende die Quellreismethode. Ich gebe eine Tasse Reis in einen Topf mit Deckel. Darüber je 1/2 TL Gemüsebrühenpulver und Currypulver und 2 Tassen kochendes Wasser aus dem Wasserkocher geben. Mit einer Gabel (!) einmal umrühren und auf dem Herd den Reis einmal kräftig aufkochen lassen. Dann die Hitze auf eine relativ geringe Stufe reduzieren, Deckel drauf und 10 Minuten köcheln lassen. Nach der Garzeit vom Herd nehmen und mit der Gabel auffluffen und Deckel wieder drauf geben.

Die Makrelenfilets von der Haut befreien. Ich pochiere sie nicht - wie meist üblich - sondern gare sie im einige Minuten im Reisdampf. Dazu die Makrelenfilets vorsichtig mit der Seite, auf der kürzlich noch die Haut war, auf den fertigen Reis im Topf geben und mit dem Deckel verschließen und einige Minuten garen bis die restlichen Komponenten soweit sind.

Zwiebel und Knoblauch klein würfeln und in einer relativ tiefen Pfanne oder einem Wok erst die Zwiebel in Ghee glasig dünsten, dann den Knoblauch dazu geben. Jetzt alle Gewürze beimengen und mit andünsten: Curry, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Chilipulver. Die Erbsen hineinkullern lassen, salzen und pfeffern und einige wenige Minuten garen lassen.

Die hartgekochten Eier vierteln. Korianderblätter hacken. Makrelen aus dem Reistopf fischen und mit zwei Gabeln zerfetzen.

Den Reis zu den Gewürz-Zwiebel-Erbsen geben, gründlich durchrühren und abschmecken - evtl. nachwürzen und Schärfe wie gewünscht mit Chilipulver und Curry bestimmen. Fisch und Zitronensaft beigeben, vorsichtige umrühren und kurz erhitzen. Vom Herd nehmen, die geviertelten Eier auf der Reispfanne verteilen und mit Korianderkraut servieren. Enjoy, Your Ladyship, enjoy, Your Lordship!

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Apfeltaschen aus Quark-Öl-Teig

Es gibt viele schöne Apfelrezepte. Ich liebe Apfeltaschen in jeder Form. Hier ist eine Variante mit Quark-Öl-Teig - schnell zusammengerührt und voller Geschmack.

Quark-Öl-Teig für die Apfeltaschen


Quark-Öl-Teig ist wie eine Mischung aus Mürbeteig und Hefeteig, der relativ schnell hergestellt ist. Wenn man den Zucker weglässt, kann man denen Teig auch für herzhafte Taschen verwenden. Ich esse Apfeltaschen auch gerne mit Blätterteig aus der Kühlung. Zwar habe ich den Kandidaten bei meiner britischen Lieblings-Back-TV-Sendung The Great British Bake-Off (auf BBC2) oft zugesehen, wie sie sich mit Blätterteig abgemüht haben, habe aber selber noch nicht die Zeit und Mühe investiert, selbst Blätterteig zu zaubern. Irgendwann vielleicht mal. Fertig-Blätterteig ist eine schnelle Option - mit Quark-Öl-Teig werden in meiner Apfeltaschen aber auch regelmäßig gemacht. Sie sind knusprig und wunderbar krümelig.




Rezept für Apfeltaschen aus Quark-Öl-Teig


Ergibt ca. 10 bis 12 kleine Apfeltaschen
Wie viel Zeit sollte ich einplanen? ca. 1 Stunde inkl. 30 Minuten Ruhezeit

Zutaten
Für den Quark-Öl-Teig:
75g Magerquark, abgetropft
50g weiche Butter
50ml neutrales Pfanzenöl (z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl)
5 EL Vollmilch
3 EL Zucker
1 Prise Meersalz
250g Mehl
1/2 TL Backpulver
Für die Füllung:
1 großer Apfel - ich nehme Golden Delicious
1 - 2 EL Zucker - ich nehme braunen Zucker
ca. 2 EL Wasser
Zimt, nach Geschmack
eine Msp. Vanillemark
evtl. andere Gewürze (z.B. Bratapfelgewürz, Pumpkin Pie Spice Blend)
evtl. Zitronensaft
zum Bestreichen: etwas Milch oder ein kleines Ei
zum Garnieren: Puderzucker oder ein Zuckerguss
außerdem: ein Backblech, mit Backpapier ausgelegt

Zubereitung
Für den Quark-Öl-Teig Quark mit Butter, Ol, Milch, Zucker und Salz mit dem Knethaken eines Mixers oder einer Küchenmaschine verrühren. Mehl und Backpulver einsieben und verrühren bis eine Konsistenz wie nasser Sand entsteht. Danach mit den Händen am Schüsselrand zusammendrücken. Dann auf eine leicht bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen durchkneten bis ein glatter und geschmeidiger Teig entsteht. Den Teig in Plastikfolie wickeln und im Kühlschrank ca. 30 Minuten ruhen lassen.

Währenddessen den Apfel schälen und in kleine Würfel schneiden. In einem Topf mit Wasser, Zucker, Zimt, Vanille und Zitronensaft für einige Minuten dünsten und somit vorgaren. Dann in einer Schüssel etwas abkühlen lassen.

Backofen auf 175°C Unter-/Oberhitze vorheizen.

Nach der Ruhezeit den Teig einige Millimeter dick ausrollen. Wenn der Teig zu dünn ist, reißt er schnell und die Füllung quillt raus. Mit einem Glas oder passendem Ausstecher (10cm Ø) ausstechen und auf das Backblech geben.

Ränder mit Milch oder Ei als Kleber bepinseln. Ungefähr ein TL von der etwas abgetropften Füllung in die Mitte eines runden Teiglings geben und zu einer Tasche zusammenfalten. Erst mit den Fingern am Rand andrücken, dann mit den Zacken einer Kuchengabel versiegeln. Die fertigen Apfeltäschchen mit Milch oder Ei bepinseln.

Im Backofen bei 175°C Unter-/Oberhitze für ca. 20 Minuten goldbraun backen.

Nach der Backzeit die Apfeltaschen etwas abkühlen lassen und mit Puderzucker oder erprobtem Zuckerguss (mir persönlich zu süß) garnieren und am besten noch warm servieren. Lecker!




Tipp: Wer lieber Blätterteig verwenden will, sollte den Backofen auf mind. 200°C vorheizen und die Blätterteigtaschen nach spätestens 15 Minuten kontrollieren.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Zwiebelkuchen mit roten Zwiebeln und Thymian

Zwiebelkuchen gehört für mich einfach zur Herbstküche. Er wird gerne bei Weinfesten serviert. Meine mediterran-angehauchte Version mache ich nicht - wie traditionell - mit gelben Zwiebeln und Kümmel sondern mit den hübscheren roten Zwiebeln und Thymian. Dazu ein Glas Federweißer oder auch Suser und die Welt ist in Ordnung. Meinen Zwiebelkuchen kann man sowohl in der Springform als auch auf dem Backblech zubereiten.

Zwiebelkuchen - die Teigfrage


Zwiebelkuchen hat vornehmlich in den deutschen Regionen Tradtion, in denen Wein angebaut wird (z.B. Franken, Pfalz, Baden, an Rhein und Mosel). Somit ergeben sich viele regionale Unterschiede in der Zubereitung, v.a. in Bezug auf den Teig. Für diese Spezialität kann man sowohl Mürbeteig, als auch Hefeteig verwenden. Auch Blätterteig und Quark-Öl-Teig habe ich in modernen Rezepten gesehen. Ich mache gerne die fränkische Variante mit einem Hefeteig. Zwiebelkuchen erinnert manche Leute an Flammkuchen (mein Flammkuchenrezept hier), dessen Teig dünner ist oder an Quiche Lorraine, die deutlich weniger Zwiebeln und mehr Speck enthält. Auf jeden Fall ist Zwiebelkuchen ein wunderbares und sättigendes Herbstgericht.




Rezept für Zwiebelkuchen aus Hefeteig mit roten Zwiebeln und Thymian


Rezept ergibt ein Backblech oder eine Springform (Ø 26cm)
Wie viel Zeit muss ich einplanen? insgesamt mind. 2 1/4 Stunden

Zutaten:
Für den Teig:
350g Mehl
20g (1/2 Würfel) frische Hefe
200ml lauwarme Milch
1TL Zucker
1 Prise Meersalz
50g weiche Butter
Für den Belag:
50g Butter oder Butterschmalz
1 – 1,5kg Zwiebeln - ich nehme 1kg rote Zwiebeln wegen der Farbe
1 TL Kümmel - ich nehme stattdessen 2 TL Thymian
100g Speckwürfel (optional)
3 Bio-Eier
1 Becher (200g) Schmand
einen Schuss (gut 50ml) Sahne
Meersalz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle
etwas Kräutersalz
Muskat, gerieben
1 Msp. Dijon-Senf
200g geriebener Käse (optional) - ich nehme Edamer
außerdem: ein Backblech oder eine Springform (Ø 26cm)

Zubereitung:
Für den Teig die Hefe in Milch mit Zucker auflösen und etwas stehen lassen, bis Schaum entsteht. Mehl in eine Rührschüssel sieben und mit Salz vermengen. Das Hefegemisch hinzufügen und mit den Knethaken eines Mixers oder einer Küchenmaschine durchkneten. Schließlich die Butter einarbeiten und den Hefeteig dann einige Minuten mit den Händen durcharbeiten. In der Schüssel zugedeckt an einem zugfreien Ort ca. 40 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen, quer zur Wurzel halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Den Backofen auf 175°C Unter-/Oberhitze vorheizen.

Den Teig entweder auf dem Blech ausrollen oder zu einem Kreis (Ø30cm) ausrollen und in der gefetteten und bemehlten Springform andrücken. Zugedeckt nochmals gehen lassen, biss die Füllung fertig ist.

Die Butter in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin unter gelegentlichem Rühren glasig dünsten. Das kann mind. 10 Minuten in Anspruch nehmen. Die Zwiebeln mit Salz, Pfeffer und dem Thymian würzen, abschmecken und in eine Schüssel zum Abkühlen geben. Wer will kann die Speckwürfel auch nochmal knusprig anbraten - ich habe sie nur zu den Zwiebeln in die Schüssel gegeben.

Eier mit Schmand, Sahne, Salz, Kräutersalz, reichlich Pfeffer, Muskat und Senf verquirlen und abschmecken. Den Rand in der Springform nochmal etwas andrücken. Die Zwiebeln auf den Teig geben, mit Käse bestreuen und mit dem Schmandguss übergießen.

Im Ofen auf unterster Schiene bei 175°C Unter-/Oberhitze ca. 40 bis 50 Minuten backen. Nach dem Backen den Zwiebelkuchen vorsichtig aus der Springform lösen und vor dem Anschneiden ca. 5 bis 10 Minuten ruhen lassen.

Man kann den Zwiebelkuchen mit Federweißer bzw. Suser (angegorener Traubenmost) und grünem Salat servieren. Ich trinke dazu auch gerne ein Glas Cidre (Apfelmost) und hinterher eine Tasse Fenchel-Kümmel-Anis-Tee, um Blähungen vorzubeugen. Guten Appetit!


Mittwoch, 18. September 2013

Kürbiscremesuppe nach indischer Art

Wenn der Wind weht, es kälter wird und sich die Blätter verfärben, merkt man, dass es schneller Herbst wird, als einem lieber ist. Was wärmt mehr auf als ein schönes Süppchen? Ich stehe total auf Kürbiscremesuppe - auf die Farbe, die Textur und natürlich den Geschmack - die Essenz des Herbstes.

Kürbiscremesuppe - irgendwie indisch


Die indisch angehauchten Gewürze in dieser Kürbiscremesuppe wärmen einen regelrecht von innen heraus. Die Konsistenz wir durch die Kartoffeln fabelhaft. Man muss in Vorbereitung nur etwas schälen und schnibbeln, doch die eigentliche Suppe ist schnell fertig.


Rezept für Kürbiscremesuppe nach indischer Art


Rezept für 2-3 Personen
Zutaten:
1 kleiner Hokkaido-Kürbis in Bio-Qualität
2 mittler Bio-Kartoffeln, geschält
1 große Möhre, geschält
1 mittlere Zwiebel, in kleine Würfel geschnitten
1 Zehe Knoblauch
1 Stück Ingwer, daumennagelgroß, geschält
etwas Ghee oder neutrales Pflanzenöl
ca. 1 TL Garam Masala (indische Gewürzmischung)
ca. 2 TL Currypulver, mild
1 Messerspitze Chilipulver (wer Schärfe liebt, 2 davon)
Salz & Pfeffer
ca. 1 bis 1,5l Gemüsebrühe (hefefrei, d.h. ohne Glutamat)
evtl. ein Schuss Sahne zum Verfeinern
zum Servieren: ein EL Schmand pro Teller, eine Hand voll gerösteter Kürbiskerne und evtl. einen TL Kürbiskernöl

Zubereitung:
Kartoffeln und Möhre würfeln. Hokkaido-Kürbis mit einem scharfen Sägemesser halbieren und mit einem Esslöffel o.ä. die Kerne entfernen. Den Kürbis in zweifingerdicke Streifen schneiden und mit einem scharfen Chefmesser die Schale wegschneiden. Ich mache das, weil mir die Schale nicht schmeckt - man kann sie aber auch dran lassen und muss dann die Garzeit evtl. erhöhen. Den Kürbis ebenfalls in Würfel schneiden.

Ghee (indische geklärte Butter, Alternative: Butterschmalz, notfalls Olivenöl) in einem hohen Topf erhitzen. Die Zwiebelwürfelchen hinzufügen und glasig dünsten. Ingwer und Knoblauch so klein wie möglich schneiden und zu den Zwiebeln geben. Dann das Garam Masala, den Curry und das Chili hinzufügen, umrühren und mit anschwitzen.

Kartoffeln, Möhren und Kürbis zu den Gewürzzwiebeln geben, salzen sowie pfeffern und kurz anbraten. Mit der heißen Gemüsebrühe gerade bedecken. Einmal aufkochen lassen und die Hitze reduzieren. Das Gemüse in der Brühe ca. 15 Minuten sehr weich garen.

Nun die ganze Geschichte pürieren. Entweder in einem hohen Standmixer oder mit dem Pürierstab. Ich nehme den Pürierstab. Abschmecken, Schärfe mit Chili adjustieren und evtl. Gemüsebrühe nachgießen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist - für mich ist das relativ dickflüssig, aber nicht breiig. Dann noch einmal aufkochen lassen. Wer will, kann einen Schuss Sahne hinzugießen. Fertig.

Kürbissuppe in Teller füllen und einen Esslöffel Schmand einrühren. Mit Kürbiskernen garnieren und - falls vorhanden - Kürbiskernöl darüber träufeln. Dazu kann man Naanbrot oder anderes Brot wie z.B. Baguette servieren. Ein schönes, samtiges und schnelles Herbstgericht. Guten Appetit!




Tipp: Hokkaido ist geschmacklich sehr lecker, die Schale schmeckt jedoch nicht jedem. Wem es zu viel Arbeit ist den Kürbis zu schälen, der kann auf den etwas helleren Muskat-Kürbis zurückgreifen, denn die Schale ist bei dem weniger intensiv.

Mittwoch, 11. September 2013

Pflaumen Claufoutis: Französischer Nachtisch zwischen Auflauf und Kuchen

Die Pflaumensaison muss man ausnutzen. Letzte Woche habe ich euch meinen Pflaumen Crumble vorgestellt - diese Woche ist Pflaumen Clafoutis dran: ein französischer Nachspeisen-Klassiker. Die erste Clafoutis, die ich vor Jahren probiert habe, war eine Schokoladenclafoutis und ich war von der Konsistenz begeistert.

Die Clafoutis, die Clafoutis


Die Clafoutis ist in Frankreich ein sehr beliebter Nachtisch und es gibt sie in vielen Varianten. Man serviert sie noch warm, mit Puderzucker bestäubt und evtl. dazu noch Vanilleeis. Die Clafoutis ist ein Hybrid aus Auflauf und Kuchen. Der Teig ist fast so flüssig wie ein Crêpeteig, wird aber im Ofen wunderbar fest und fluffig. Hier ist meine Version mit Pflaumen - ein leckerer und schneller Nachtisch.




Rezept für Clafoutis mit Pflaumen

Rezept für ca. 6 Portionen
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten
Zutaten:
750g frische, feste Pflaumen
3 Bio-Eier
75g Zucker - ich nehme Roh-Rohrzucker
1 Prise Salz
1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
1 Becher (200ml) Sahne
50ml Vollmilch
45g Mehl - ich nehme Dinkelmehl Typ 630
Backform: Auflaufform (20 x 30cm) oder eine hohe runde Form - ich nehme eine Quicheform
außerdem: 1/2 EL Butter und 1 EL Zucker zum Auskleiden der Form, Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:
Zuerst den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Mit der Haut nach unten in die gebutterte und gezuckerte Backform geben.

Eier mit Salz, Zucker und Vanillezucker mit einem Mixer schaumig schlagen, bis die Mischung eine hellgelbe Farbe angenommen hat. Dann Milch und Sahne hinzugießen und nochmals durchmixen. Zum Schluss das Mehl hineinsieben und unterrühren.

Den sehr flüssigen Teig vorsichtig in die vorbereitete Form mit den Pflaumen gießen. Im Backofen auf mittlerer Schiene bei 180°C Ober-/Unterhitze für ca. 35 bis 40 Minuten goldbraun backen.

Die Clafoutis noch warm mit Puderzucker servieren. Wenn die Clafoutis kalt wird fällt sie in sich zusammen, da keine Backtriebmittel im Teig sind und der Teig allein durch die Eier hochgeht. Darum nach dem Backen rasch servieren. Bon appétit !

Mittwoch, 4. September 2013

Pflaumen Crumble - das Beste vom Streuselkuchen

Im Altweibersommer ist Pflaumen- und Zwetschgenzeit. Mein Pflaumen-Crumble-Rezept schmeckt wunderbar im Spätsommer und wenn es langsam etwas kälter wird. Die Pflaumen kann man auch gegen jede beliebige Frucht austauschen - Bananen und Birnen kann ich aber eher nicht empfehlen.

Der Crumble - ein französisch-deutsch-britisches Rezept indeed


Ein Crumble ist eine wunderbare Erfindung: schnell und einfach und soo lecker. Ich habe dieses Rezept zum ersten Mal in Schottland gegessen. In meiner WG in Edinburgh war dies unser Standardnachtisch und ist super bei unseren größtenteils französischen Gästen angekommen und auch die Schotten waren begeistert. Crumble ist in Großbritannien sehr beliebt. Das Rezept hatte mein damaliger französischer Mitbewohner auf Französisch irgendwo aus den Tiefen des Internets und ich habe es mir abgeschrieben. Der Crumble aux prunes natürlich durch meinen deutschen Einfluss entstanden, weil ich sehr gerne Pflaumen essen. Well then, tuck in and enjoy the plum crumble!




Rezept für Pflaumen Crumble

für 4 bis 6 Portionen (je nach Hunger)
Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten (mit Backzeit und Saubermachen)

Zutaten:
ca. 1kg schöne, reife Pflaumen
150g Mehl - ich nehme Dinkelmehl
150g braunen Zucker - ich nehme Roh-Rohrzucker
125g Butter
1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
eine Prise Salz
Zimt & Zucker (nach Geschmack), gemischt
Form: eckige Auflaufform oder Quicheform

Zubereitung:
Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Die Pflaumen in der Auflauf- oder Quicheform verteilen bis der Boden bedeckt ist. Mit der Zimt-Zucker-Mischung bestreuen - wenn die Pflaumen saurer sind, kann man etwas mehr verwenden.

Mehl, Zucker, V-Zucker und Salz in einer Schüssel vermengen. Die Butter sollte kalt, aber nicht zu hart sein. Butter in Würfel schneiden und zu den trockenen Zutaten geben. Mit einer Gabel, einem Holzlöffel mit Loch, den Knethaken eines Handmixers oder den Finger einarbeiten, bis krümelige Streusel entstehen. Wenn man den Crumble zu lange mit den Händen bearbeitet, wird die Butter weich und die Streusel werden nicht so schön. Deshalb greif ich lieber zu Gabel oder Holzlöffel.

Die Streusel über den vorbereiteten Pflaumen verteilen und im Backofen ca. 25-30 Minuten bei 200°C Ober-/Unterhitze backen. Die Streusel sollen schön gebräunt sein und die Pflaumen ihren Saft abgegeben haben.

Man serviert den Crumble warm mit Schlagsahne, gutem Vanilleeis oder custard (britische Vanillesauce, Rezept für meine schnelle Vanillesauce hier). Ich esse den Crumble am liebsten pur. Der Crumble ist ein schöner Nachtisch für kalte Tage (toll nach einer Suppe oder einem Curry) und exzellent für die Kaffetafel geeignet. Ich esse eventuelle Reste auch lauwarm zum Frühstück. Enjoy!


Wie sang schon Adele: When the sky falls, then eat crumbles...

Mittwoch, 28. August 2013

Der Hugo - spritzig, frisch und gerührt, nicht geschüttelt

Das Gute an Cocktails ist, dass sie an heißen Tagen erfrischen und an kalten Tagen wärmen. Der Hugo ist ein solcher Cocktail - er ist ja momentan in Deutschland in aller Munde (wortwörtlich). Für dieses Trendgetränk muss man draußen zwischen 4 und 5 Euro investieren. Zu Hause ist er mit wenigen Zutaten unkompliziert nachgemixt. Man braucht nur seine Finger als Maßstab.

Gerührt, nicht geschüttelt


Normalerweise überlasse ich das Mixen von Cocktails meinen Mädels, das ergibt oftmals potente Mixturen. Doch dieser spritzige und erfrischende Cocktail hier wird gerührt und nicht geschüttelt und das ohne komplizierte Maßangaben. Ich habe zufällig einen selbstgemachten Holunderblütensirup geschenkt bekommen: gibt es eine bessere Art, diesen zu verbrauchen? Diese Mixtur für den Hugo ist ganz nach meinem Geschmack und kam wunderbar an.


Copyright für Bild by Linda Wilk
©L.W. 

Rezept für den Hugo


Für ein Glas
4 bis 5 Eiswürfel
1/4 Bio-Limette, in Spalten geschnitten
3 Blätter frische Minze
2 EL Holunderblütensirup
1 Finger breit Mineralwasser, medium
2 Finger breit Prosecco

Der Hugo wird zumeist in einem großen Weinglas serviert - ich nehme ein Rotweinglas.

Eis, Limettenspalten, Minze und Holunderblütensirup darin  mit einem Holzstößel oder dem Esslöffel verrühren.

Mit einem Finger breit Mineralwasser aufüllen, dann mit zwei Finger breit Prosecco ergänzen.

Strohhalm rein - fertig. Wohlsein!

Tipp: Als alkoholfreie Variante  empfehle ich, den Prosecco gegen natürtrüben Bio-Apfelsaft auszutauschen - ergibt eine gepimpte Apfelschorle.


Mittwoch, 21. August 2013

Türkische vegetarische Frikadellen: Mercimek Köftesi mit Linsen und Bulgur

Ich liebe es, die Gerichte anderer Länder zu erkunden und mit fremdländischen Zutaten zu experimentieren. Die liebe türkische Nachbarin meines Onkels brachte mich auf dieses interessante Rezept, das ich sofort im Internet recherchiert habe. Da ich Linsen (mercimek) und Bulgur total gerne mag, musste ich das Gericht sofort ausprobieren.

Vegetarisch mit türkischem Touch und vegan dazu


Dieses Gericht ist total einfach, lässt sich mit Beilagen problemlos als vegetarierfreundliches Hauptgericht servieren und macht sich auch toll als vegane Option auf einem Büffet. Wenn man es ohne Dip serviert, ist es absolut vegan, da es keine tierischen Zutaten enthält. Attila würde das gefallen! Dies ist meine Version - vielleicht nicht authentisch türkisch, aber lecker und zutatenmäßig erweiterbar.




Rezept für Bulgur-Linsen-Frikadellen (Mercimek Köftesi) nach Küchenelfenart


Rezept für 2 bis 3 Personen als Hauptgericht oder eine kleine Platte voll auf einem Büffet
Zutaten:
1 Tasse rote Linsen
1 Tasse Bulgur, fein
Wasser aus dem Wasserkocher
1 gestrichener EL Gemüsebrühe, hefefrei
1 mittlere Zwiebel, gewürfelt
1 Knoblauchzehe, gehackt
Olivenöl zum Anbraten
1 EL Tomatenmark
1 EL edelsüßes Paprikapulver oder 1 EL Paprikamark
1 TL Kreuzkümmel
etwas Chilipulver
Meersalz & Pfeffer aus der Mühler
zum Garnieren: einige große Salatblätter

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Bulgur
Der Bulgur (Weizengrütze) sollte unbedingt fein sein - ich habe ihn im Türkenladen erstanden. Den Bulgur kurz waschen, mit ca. 2 Tassen kochendem Wasser übergießen und in einem Topf kurz aufkochen lassen. Die Gemüsebrühe hinzufügen, mit einer Gabel einmal umrühren und den Bulgur bei geringer Hitze ca. 5 Minuten garen, bis das Wasser aufgenommen wurde. Vom Herd nehmen, mit einer Gabel umrühren und weitere 10 Minuten ausdampfen lassen.

2. Schritt: Linsen
Die Linsen kurz abspülen und in einem Topf mit 1 1/2 Tassen heißem Wasser aufkochen lassen. Das Wassernicht salzen. Die Hitze reduzieren und die Linsen ca. 7 bis 10 Minuten weich garen. Danach vom Herd nehmen und etwas auskühlen lassen.




3. Schritt: Zwiebel-Gewürzmischung
Den Kreuzkümmel in einer heißen Pfanne vorsichtig zum Leben erwecken und antoasten. Anschließend in einem Mörser zermahlen. Ich mag den Kreuzkümmel am liebsten so fein wie möglich. Die Zwiebel in Olivenöl anschwitzen und den Knoblauch hinzufügen. Tomatenmark, Paprika, Chilipulver und Kreuzkümmel hinzugeben und etwas mit anschwitzen.

4. Schritt: Mischen und Formen
Den gegarten Bulgur und die weichen Linsen in eine Schüssel geben. Die angeschwitzte Zwiebelmischung hinzugeben, gründlich salzen und pfeffern und gut durchmengen, so dass sich die Gewürze gut verteilen. Nun die "Frikadellen" formen. Man kann mit der Hand kleine Würstchen formen. Ich hatte eine Schnittverletzung und habe deshalb mit 2 EL Knockerln geformt (wie bei Grießklößchen), die sehr hübsch aussehen. Zusätzlich braten muss man die Knockerln nicht, was mir sehr zusagt.

5. Schritt: Genießen
Man richtet die Mercimek Köftesi auf einer Platte mit großen Salatblättern an. Sie lassen sich lauwarm und auch kalt genießen. Ich habe dazu einen Jogurt-Gurken-Minz-Dip, einen gemischten Salat und frisches Fladenbrot serviert. Afiyet olsun!

Tipp: Am nächsten Tag habe ich die Reste in Spitzpaprika gefüllt und mit gewürztem Mandelmus in einer Tomatensauce überbacken. Noch ein leckeres veganes Gericht!

Donnerstag, 15. August 2013

Mediterranes Ofengemüse: Sommerlich lecker

Mein mediterranes Ofengemüse zählt zu den absoluten Lieblingsgerichten meiner anspruchsvollen Mutter. Ein Muss für dieses ausgewogene vegetarische Gericht sind der gebräunte Feta - Schafskäse oder Ziegenkäse aus der Dose vom Türken schmeckt auch wunderbar dazu - und ein Schmand-Dip als Beilage zu den knusprigen Kartoffeln.

Frisches, saisonales Gemüse - einfach in den Ofen


Für das mediterrane Ofengemüse verwende ich Gemüse, das gerade saisonal in Deutschland verfügbar. Ich bemühe mich, stets Gemüse zu verarbeiten, das aus Deutschland stammt. Das lässt sich nicht immer bewerkstelligen, ist es geschmacklich aber wert. Bei der Gemüseauswahl sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt - man könnte auch Auberginen, Fenchel und Kohlrabi mit aufs Blech schnibbeln. Wichtig ist, dass das Blech nicht zu überladen ist. Für mehrere Personen empfiehlt es sich, die Kartoffeln auf einem separatem Blech zu garen. In meinem Rezept ist natürlich das Gemüse verzeichnet, das mir mundet.




Rezept für Mediterranes Ofengemüse mit Kartoffeln und Feta

für 2 Personen
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Zutaten:
ca. 6 mittlere Bio-Kartoffeln (3-4 Kartoffeln pro Person), festkochend
ca. 2-3 Karotten
1 Zucchini
1 Paprikaschote, rot
2 Tomaten oder einige halbierte Cherry-Tomaten
2-3 Knoblauchzehen, nicht geschält
einige frische Rosmarinnadeln, einige frische Thymianblättchen
1 großes Stück Feta (aus Schafs- und Ziegenmilch), gewürfelt
für die Gewürzmischung:
ca. 1 gestrichenen EL Meersalz, nicht jodiert
ca. 1 gestrichenen EL Paprikapulver, edelsüß
ca. 1 TL Currypulver, mild
mind. 1 TL Oregano, gerebelt
ca. 2 TL Kräuter der Provence oder italienische Kräuter, getrocknet
etwas Chilipulver
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
für den Schmand-Dip:
1 Becher (200ml) Schmand
1 TL Bio-Mayonnaise
etwas Kräutersalz
bunter oder weißer Pfeffer aus der Mühle
etwas frischer Schnittlauch
außerdem: ein Backblech (Fettpfanne)

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Gemüse und Gewürzmischung vorbereiten
Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Gemüse waschen und in gefällige Stücke schneiden.
Bio-Kartoffeln mit der Gemüsebürste und Wasser von der Erde befreien und vierteln.
 Die Gewürze in eine große Schüssel geben und mit mind. 4 EL Oliven verrühren.

2. Schritt: Kartoffeln in den Ofen
Die Kartoffelspalten in die Schüssel mit der Gewürzmischung geben und darin schwenken. Die Kartoffeln mit dem Knoblauch auf das Backblech geben und ca. 10 Minuten bei 180°C Umluf im Ofen vorbacken, da die Kartoffeln am längsten garen müssen.

3. Schritt: Gemüse, Feta und Rosmarin dazu
Die Gemüsestücke, den frischen Rosmarin und den Thymian in die Schüssel mit der restlichen Gewürzmischung geben und noch einen Schuss Olivenöl dazu gießen. Erneut schwenken und komplett mit Ölgemisch auf dem Blech mit den vorgegarten Karfoffeln verteilen. Fetawürfel auch auf das Blech streuen. Im Backofen bei 180°C Umluft weitere 20 Minuten backen. Nach insgesamt ca. 30 bis 35 Minuten sollte das Gemüse knusprig, die Kartoffeln durchgegart und der Feta gebräunt sein.

4. Schritt: Schmand-Dip
Während das Gemüse im Ofen gart, kann man nicht nur schnell die Küche sauber machen, sondern auch den universell einsetzbaren Schmand-Dip anrühren. Dazu in einem Schüsselchen den Schmand mit der Mayo und den Gewürzen verrühren, sowie den Schnittlauch mit der Schere hineinschneiden.

5. Schritt: Genießen
Wir servieren das mediterrane Ofengemüse mit dem Blech auf dem Tisch. Dazu den leckeren Schmand-Dip und man hat eine leckere, vegetarische und einfache Sommermahlzeit.

Info: In Griechenland bereitet man ein ähnliches Gericht namens Briam zu.

Mittwoch, 7. August 2013

Grillgewürzmischung: Selbstgemacht ist besser

Sommerzeit ist Grillzeit. Zugegebenermaßen grille ich selten, da ich wenig Fleisch esse. Im Urlaub im Ruhrgebiet bei meinen lieben Verwandten habe ich das gemeinsame Grillen und Schmausen sehr genossen und das Wetter lud regelrecht zum Grillen ein.

Viele Leute grillen mit fertig gewürztem Fleisch, das im Supermarkt günstig und in Massen verfügbar ist. Es sei praktisch und gehe schnell. Mmmh, ich finde, dass der Duft von Fertiggrillgut an Geruchsbelästigung grenzt - das liegt an dem was drin ist.


Warum fertig gewürztes Fleisch so mies ist


Zum einen stehe ich wegen der Zutaten in der Gewürzmischung nicht auf fertig gewürztes Fleisch: zu viel Salz, Aromastoffe, Glutamat, Konservierungs- und Farbstoffe sowie - überraschenderweise - Zucker sind meist drin!!! Das sind alles Zutaten, auf die ich verzichte bzw. die ich nur in geringen Mengen verzehre. Glutamat ist ein krebserregender Geschmacksverstärker, der - ähnlich wie Zucker - so süchtig macht, dass man mehr als nötig isst (Hefeextrakt gehört übrigens auch zur Glutamatgruppe). Ich bekomme davon Magenschmerzen, Übelkeit und manchmal Kopfschmerzen, wohl weil ich auf diesen karzinogenen Zusatzstoff seit mehr als 10 Jahren bewusst verzichte und ihn meist sofort herausschmecken kann. Bei Fertiggewürzmischungen alleine ist das ähnlich - man muss ganz genau auf die Zutatatenliste schauen.

Zum anderen kann man unter der dichten Würzung nicht die Qualität des Fleisches erkennen. So bezweifle ich nicht, dass die billigsten Stücke und z.T. auch Gammelfleisch darunter versteckt werden. Da würze ich mir mein Fleisch und anderes Grillgut lieber selber, dann weiß ich, was drin und drum ist. Das Wissen um eine gute Gewürzmischung habe ich von meinem Vater, der Küchenmeister ist. Meine Gewürzmischung lässt sich auch für Hähnchen oder Ofengemüse benutzen und lässt sich gut lagern.




Grillgewürzmischung - vielseitig einsetzbar für Fleisch, Gemüse und Grillkäse

Zutaten:
Mengenangaben je nach Grillgut, lässt sich gut in einer luftdichten Dose lagern
Meersalz, nicht jodiert
Paprika (edelsüß, rosenscharf, geräuchert)
evtl. Chillipulver
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Currypulver
Knoblauchgranulat
Oregano, getrocknet
Kräuter der Provence oder italienische Kräuter, getrocknet

Salz: Salz ist der größte Bestandteil der Gewürzmischung. Für mich (ich reduziere meinen Salzkonsum) sollte Salz  mind. 1/3 der Gewürzmischung ausmachen, Salzliebhaber können bis 50% hoch gehen. Ich verwende am liebsten Meersalz, das nicht jodiert ist.

Paprika: Edelsüßes Paprikapulver sollte der zweitgrößte Bestandteil sein - es sorgt für die schöne Farbe. Für Geschmack kann man zusätzlich etwas rosenscharfes Paprikapulver und/oder etwas geräuchtes Paprikapulver (Pimentón de la Vera) hinzufügen. Für noch mehr Schärfe (empfehle ich eher nicht) kann man noch etwas Chilipulver hinterherpfeffern.

Pfeffer: Schwarzen Pfeffer mit der Pfeffermühle fein mahlen. Bunter Pfeffer funktioniert auch gut. 

Curry: Die Currymischung verleiht der Mischung Tiefe und Farbe. Currypulver nicht so großzügig wie das Paprikapulver verwenden.

Knoblauchgranulat: Ja, Knoblauchgranulat ist natürlich nicht so gut wie frischer Knoblauch, verleiht der Mischung aber eine gewisse Tiefe. Es lässt sich besser verteilen und lagern. Ich benutze es auch gerne für Panaden.

Oregano und Kräuter: Das Oregano und die Kräuter verleihen der Gewürzmischung eine mediterrane Note. Mit den getrockneten Kräutern braucht man nicht sparen

Das Grillgut (Fleisch, Gemüse, Grillkäse wie Halloumi) mit der Gewürzmischung von allen Seiten einreiben. Man kann aus der Gewürzmischung auch eine Marinade herstellen.

Tipp: Etwas Grillgewürzmischung mit Olivenöl verrühren und Hähnchenschenkel damit rundherum bepinseln. Im Ofen bei 180°C Umluft für ca. 30 Minuten knusprig backen.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Dunkles Guinness-Brot - irisch gut

Eigentlich ist Guinness viel zu schade, um es zu verbacken. In Irland wird viel mit Guinness gekocht und gebacken. Das hat mir dort hervorragend geschmeckt, weil es Gerichten wie Irish Stew oder Schokoladenkuchen einen besonderen Kick verleiht. Mein Onkel hatte sich von mir ein Guinness-Brot gewünscht, da er das so gerne in seinem Irish Pub isst. Diesem Wunsch habe ich mit Freuden entsprochen.


Guinnessbrot von Küchenelfe

Soda Bread - das schnelle Brot für Einsteiger

Ich wollt schon immer ein Soda Bread ausprobieren, weil es sehr einfach zusammen zu mixen und zu backen ist. Soda Bread wird mit Natron (auf Englisch: baking soda) als Backtriebmittel gebacken und muss anders als ein Hefe- oder Sauerteigbrot überhaupt nicht gehen und nicht geknetet werden. Somit ist dieses Brot ideal für Brotback-Einsteiger geeignet.

Ein Rezept für ein authentisches Guinness-Brot habe ich auf der Guinness Storehouse Webseite gefunden und an meine deutschen Küchenelfen-Bedürfnisse angepasst. Ein Soda Bread kann ziemlich langweilig schmecken. Durch das gute Bier und den dunklen Zuckerrübensirup hat das Brot nicht nur einen interessanten Geschmack, sondern auch eine schöne dunkle Farbe.

Rezept für Guinessbrot aus Vollkornmehl


Zutaten:
600g Vollkornmehl - ich empfehle Dinkelvollkornmehl (z.B. von Alnatura)
150g Dinkelmehl (Typ 630)
75g Haferflocken
2 1/2 TL Natron
1 TL nicht jodiertes Meersalz
2 1/2 TL brauner Zucker
40g weiche Butter
480ml Milch
200g dunkler Zuckerrübensirup
1/2 Pint Guinness (ca. 0,28415 l, also den größten Teil der 0,33l Flasche)
außerdem: eine große Brotbackkastenform
Backpapier und Butter zum Einfetten

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Form vorbereiten
Die Brotbackform mit Butter einfetten und längs mit einem überlangen Streifen Backpapier auslegen, um das Brot einfacher herauslösen zu können. Eine Königskuchenform ist für diese Menge an Teig viel zu klein und der Teig quillt an den Seiten über. Wenn man keine Brotform hat, sollte man eher auf eine Springform mit Napfkucheneinsatz zurückgreifen.*

2. Schritt: Trockene Zutaten
Das Dinkelmehl mit dem Natron in eine Schüssel sieben, damit sich das Natron im Mehl verteilt. Das Vollkornmehl, das Salz und den braunen Zucker hinzufügen und vermengen.

3. Schritt: Teig herstellen
Die Butter in die trockenen Zutaten geben und solange mit einem durchlochten Holzlöffel verrühren, bis eine krümelähnliche Konsistenz entsteht. Dann die Milch, den Zuckerrübensirup und das gute Guinness hinzufügen und unterrühren. Ich habe fasst die ganze Flasche hineingegossen - ein Schluck blieb noch für die Bäckerin, als das Brot im Ofen war. Der Teig sollte feucht und zähflüssig sein. Den Teig nun in die gefettete Brotform füllen und glattstreichen.

3. Schritt: Backen
Das Guinness-Brot im vorgeheizten Backofen bei ca. 170°C für 45 bis 60 Minuten backen. Bei Brot funktioniert die Zahnstocher-kommt-sauber-raus-also-ist-es-fertig-Methode nicht. Beim Great British Bake Off wurde das fertige Brot immer geklopft: wenn es sich hohl anhört, ist es fertig.

4. Schritt: Genießen
Das Brot vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Kuchenrost etwas abkühlen lassen, bis es sich schneiden lässt. Ich habe dazu eine gekräuterte Tomaten-Frischkäse-Honig-Butter serviert.

Tipp: Das Brot ist die ideale Beilage zum Irish Stew. Zum Guiness-Brot passen auch gut: Frischkäse mit Räucherlachs sowie reifer Cheddar und Nutella.  Ja, ich esse auch Cheddar zusammen mit Nutella und Butter auf dem Brot.  Oder eben mit der Tomatenbutter.

*Nachtrag: Für meine Kastenform war die Teigmenge zu reichlich. Ich habe zusätzlich 4 gefettete Muffinförmchen mit je einer Eiscremeportioniererportion gefüllt und 25 Minuten mitgebacken. So hatte ich zuzätzlich 4 Guinessbrötchen (Bild davon hier auf Instagram).

Mittwoch, 24. Juli 2013

Pasta con Pesto Rosso - rotes Pesto mit getrockneten Tomaten à la Küchenelfe schnell auf den Tisch

Dieses Gericht ist nicht nur schnell und einfach gezaubert, sondern erinnert auch an Sommerurlaub in Italien. Auf den wunderbaren Märkten in Italien gibt es sie an fast jedem Gemüsestand für ca. €7,99 pro Kilo: sonnengetrocknete Tomaten oder pomodori secchi! Die geben vielen Gerichten den richtigen mediterranen Kick. Sie müssen nur mit etwas kochendem Wasser übergossen werden und nach 10 Minuten sind sie wieder zum Leben erweckt (das Einweichwasser sollt man besser danach weggießen). Zu beachten ist, dass die getrockneten Tomaten ziemlich salzig sind, so dass neben dem Parmesan zusätzlich kein Salz im Pesto notwendig ist.

Pesto - so geht es


Pesto ist so einfach selber zu machen. Die Problem die ich bei gekauftem Pesto sehe, sind mannigfaltig: zumeist werden minderwertiges Öl, minderwertiger Käse (eben italienischer Hartkäse, gerieben) und minderwertige Nüsse verwendet. Zudem sind oft Aromastoffe, Konservierungsstoffe und wie immer viel zu viel Salz enthalten. Das folgende Rezept habe ich mir - angelehnt an diverse Pestoanleitungen - ausgedacht, als ich die getrockneten Tomatenberge in Italien sah und unbedingt etwas damit kochen wollte.

Pesto geht am besten im Zerkleinerer - einer Mini-Küchenmaschine mit richtig Power, die man meist an seinen Pürierstab anschließen kann. Meiner ist von Braun und lässt sich an meinen Mixer (Braun Multimix M4642 M830) anschließen. Mit einem Pürierstab kann man - gerade in der Studentenküche - auch Pesto machen, der tut sich nur beim Zerkleinern von Kräutern, Tomaten und Nüssen manchmal etwas schwer. Bei der Nusswahl sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt: Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Mandeln, Haselnüsse, etc. Überhaupt kann man sehr kreativ sein, verschieden Kräuter verwenden und Mengenangaben sind v.a. Geschmackssache. Seine Sämigkeit erhält Pesto mit einem Schuss guten Olivenöls und etwas von dem stärkehaltigen Nudelwasser. Da das Pesto nicht gekocht werden muss, ist es in der Zeit fertig, in der die Nudeln gekocht sind. Buon Appetito!




Rezept für Pasta con Pesto Rosso à la Küchenelfe

Rezept für 2 Personen
Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten

Zutaten:
Für das Pesto:
ca. 50g getrocknete Tomaten
ca. 25g Kürbiskerne oder andere Nüsse nach Wahl
1 kleine Knoblauchzehe, gehackt
einige Blätter frischer Oregano oder die getrocknenete Variante
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
italienische Kräuter, getrocknet
1 TL Agavendicksaft oder Zucker
2 EL kalt gepresstes Olivenöl
ca. 2 EL selbst geriebener Parmesan oder Pecorino
Für die Pasta:
250g Pasta z.B. Spaghetti, Linguini, Fusilli, Penne - ich habe hier Fusilli Longhi genommen
etwas nicht-jodiertes Meersalz
außerdem: Zerkleinerer (oder Pürierstab)

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Tomaten einweichen
Die Tomaten in eine Schüssel geben, mit kochendem Wasser und mind. 10 Minuten einweichen lassen. Man kann auch eingelegte Tomaten hierfür verwenden. Der Geschmack ist dann etwas anders und ich würde sie gründlich abtropfen lassen, da sie oft in billigem Rapsöl eingelegt sind, das nicht ins Pesto gehört.

Getrocknete Tomatenberge auf einem Markt in Italien


2. Schritt: Pasta kochen
Die Pasta in ausreichend gesalzenem, kochendem Wasser nach Packungsanleitung kochen. Die Pasta sollte al dente sein, da sie im Pesto noch etwas nachgart. Von dem stärkehaltigen Nudelwasser ca. 2 Schöpflöffel entnehmen und für das Pesto zur Seite stellen.

3. Schritt: Nüsse toasten
Die Kürbiskerne in einer fettfreien Pfanne bei hoher Hitze vorsichtig anrösten - das bringt das nussige Aroma noch mehr hervor. Zwischendurch schwenken und dann in den Zerkleinerer geben. Den Nüssen sollte man seine gesamte Aufmerksamkeit schenken, denn sie sind schnell verbrannt und dann meist ungenießbar.

4. Schritt: Pesto zubereiten
Auf die Nüsse im Zerkleinerer den Knoblauch und die abgetropften Tomaten geben. Dann Oregano, Pfeffer, italienische Kräuter und Agavendicksaft hinzufügen. Olivenöl und etwas Nudelwasser einlöffeln, dann zerkleinern bzw. in einem hochstehenden Gefäß pürieren bis die gewünschte Konsistenz entsteht. Ich mag es gerne etwas feiner. Zuletzt den Parmesan mit einem Löffel unterrühren.

Die fertige Pasta abseihen und rasch zurück in den Topf geben. Dann schnell das Pesto, etwas Nudelwasser und ggf. etwas Olivenöl hinzufügen. Umrühren, abschmecken - fertig!

5. Schritt: Genießen
Die Pasta con Pesto Rosso à la Küchenelfe in schönen Pastatellern servieren. Dazu reiche ich einen frischen Sommersalat mit Gemüse aus der Region.

Tipp: Mit einem Zerkleinerer kann man wunderbar Nüsse und Zwiebeln hacken, Pesto pürieren und Saucen wie Guacamole zubereiten.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Buchteln mit selbstgemachter Vanillesauce - klassischer Germteig nach Familienrezept

Das folgende Rezept für Buchteln oder Germknödel ist von meiner Oma. Meine Oma ist genau wie mein Vater ein großes Vorbild für mich in der Küche. Sie ist ohne präzise elektronische Waagen und Messbecher aufgewachsen. Sie vertraut mit wenig Geduld lieber auf ihr Augenmaß und ihren untrüglichen Instinkt für die richtige Konsistenz des Teiges. Ich bin da anders. Beim Backen halte ich mich sklavisch genau an die Mengenangaben, auch bei Rezepten meiner Oma. Dank meiner Oma weiß ich aber, wie sich der Teig anfühlen und verhalten soll, damit das Rezept gelingt.

Germteig und keine Sauce aus der Tüte


Buchteln sind eine Süßspeisenspezialität, die in Süddeutschland, Österreich und Böhmen sehr beliebt ist. Dort wird Hefeteig auch Germteig genannt. Für die Buchteln stelle ich einen mit Fett, Milch und Ei angereicherten Hefeteig her. Meine Oma nimmt Vanillepuddingpulver für ihre Vanillesauce. Ich versuche auf Fertiggerichte aus der Tüte aufgrund von Preis, schädlichen Geschmacksverstärkern, zu viel Zucker und Salz, künstlichen und natürlichen Aromen sowie Farbstoffen zu verzichten. Das Rezept für die Vanillesauce habe ich durch Experimentieren herausgefunden. Vielleicht ist das Sößchen für manche Leute zu hell, da ich kein Ei benutze. Wer will, kann dem durch eine Messerspitze Kurkumapulver (Gelbwurz) Abhilfe verschaffen. Ich verwende Kurkuma lieber für meine Currykreationen und Dhals und nicht für Süßspeisen oder Mayonnaise. Buchteln mit Vanillesauce ist auf jeden Fall ein leckeres und sehr sättigendes Gericht für die Tage, an denen einem nach etwas Süßem ist. Man muss nur etwas Zeit einplanen, da der Teig zweimal gehen muss.




Rezept für Buchteln mit selbstgemachter Vanillesauce


Rezept für 3 bis 4 Personen, ergibt ca. 12 Buchteln
Zubereitungszeit: mit Geh- und Backzeit ca. 2 Stunden

Zutaten:
Für den Germteig:
250ml Milch
75g Butter
500g Mehl - ich nehme immer Bio-Dinkelmehl Typ 630, Weizenmehl geht auch
1/2 Würfel Hefe (21g) oder notfalls 1 Päckchen Trockenhefe
50g Zucker
1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker - bitte kein Vanillinzucker
1 Ei
eine Prise Salz
zum Einfetten und Bepinseln: 50g Butter, geschmolzen
außerdem: eine Auflaufform (mind. 20x30cm, eher größer)
Zum Servieren: Puderzucker
Für die Vanillesauce (eifrei): 
500ml Milch
30g Zucker
1 kleine Bio-Vanilleschote oder notfalls 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker - bitte kein Vanillinzucker
eine Prise Salz
ca. 20g Speisestärke
ca. 100ml Sahne

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Germteig vorbereiten und gehen lassen
Milch mit Butter solange vorsichtig erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist.

Mehl in eine Rührschüssel sieben, Hefe hineinbröckeln, Zucker, V-Zucker und Salz hinzugeben und vermengen. Milch-Butter-Mischung und Ei hinzufügen und mit einer Küchenmaschinen für ca. 5 Minuten zu einem glatten Teig verkneten (meine Oma nimmt hierzu einen Holzlöffel).

Den Germteig mit der Hand noch einmal durchkneten, zu einem Ballen formen und zugedeckt an einem warmen, zugfreien Ort ca. 45 bis 60 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen fast verdoppelt hat.

2. Schritt: Buchteln formen und nochmals gehen lassen
Die Auflaufform mit etwas von der geschmolzenen Butter einfetten.

Den Teig in der Schüssel  mit der Faust etwas niedermachen, aus der Schüssel herausnehmen und nochmals mit den Händen durchkneten. Zu einem Strang formen und mit einem scharfen Messer oder Teigspachtel in 12 gleiche Teile teilen und zu Bällchen formen. Die Bällchen in die Auflaufform geben, mit der restlichen Butter bepinseln und zugedeckt nochmals ca. 15 bis 30 Minuten gehen lassen, bis die Buchteln schön aufgegangen sind.


Die Buchteln müssen ein zweites Mal gehen - in
der Auflaufform sollte in allen Richtungen
genug Platz sein, da die Buchteln im Ofen
noch weiter aufgehen


3. Schritt: Buchteln backen
Die Buchteln im vorgeheizten Ofen bei 180°C Heißluft für etwa 25 Minuten backen, bis sie schön goldbraun gebacken sind.

4. Schritt: Vanillesauce
Während die Buchteln backen, kann man sich der Vanillesauce zuwenden. Speisestärke mit etwas kalter Milch glattrühren. Die restliche Milch mit dem herausgekratzen Vanillemark, der ausgeweideten Vanilleschote, dem Zucker und dem Salz aufkochen lassen. Die verrührte Speisestärke kommt nun hinzu, unter Rühren solange köcheln lassen, bis die Sauce andickt. Dann vom Herd nehmen und die Vanilleschote herausfischen.

Unter Umständen kann die Sauce trotzdem noch zu flüssig sein, in dem Fall noch einen TL Speisestärke hinzugeben und nochmal aufkochen lassen. Jetzt probieren und evtl. nachsüßen - mir persönlich reicht der Zuckergehalt hier. Zum Schluss noch etwas flüssige Sahne hinzugießen, je nach gewünschtem Flüssigkeitsgrad. In meiner Familie haben wir gerne viel Sauce.

5. Schritt: Genießen
Die Buchteln mit Puderzucker bestäuben und noch warm mit der Vanillesauce servieren. Die Buchteln schmecken auch kalt.

Tipp: Wers fruchtig macht kann in die Buchteln jeweils 1 TL Pflaumenmus vor dem Backen füllen