Mittwoch, 28. August 2013

Der Hugo - spritzig, frisch und gerührt, nicht geschüttelt

Das Gute an Cocktails ist, dass sie an heißen Tagen erfrischen und an kalten Tagen wärmen. Der Hugo ist ein solcher Cocktail - er ist ja momentan in Deutschland in aller Munde (wortwörtlich). Für dieses Trendgetränk muss man draußen zwischen 4 und 5 Euro investieren. Zu Hause ist er mit wenigen Zutaten unkompliziert nachgemixt. Man braucht nur seine Finger als Maßstab.

Gerührt, nicht geschüttelt


Normalerweise überlasse ich das Mixen von Cocktails meinen Mädels, das ergibt oftmals potente Mixturen. Doch dieser spritzige und erfrischende Cocktail hier wird gerührt und nicht geschüttelt und das ohne komplizierte Maßangaben. Ich habe zufällig einen selbstgemachten Holunderblütensirup geschenkt bekommen: gibt es eine bessere Art, diesen zu verbrauchen? Diese Mixtur für den Hugo ist ganz nach meinem Geschmack und kam wunderbar an.


Copyright für Bild by Linda Wilk
©L.W. 

Rezept für den Hugo


Für ein Glas
4 bis 5 Eiswürfel
1/4 Bio-Limette, in Spalten geschnitten
3 Blätter frische Minze
2 EL Holunderblütensirup
1 Finger breit Mineralwasser, medium
2 Finger breit Prosecco

Der Hugo wird zumeist in einem großen Weinglas serviert - ich nehme ein Rotweinglas.

Eis, Limettenspalten, Minze und Holunderblütensirup darin  mit einem Holzstößel oder dem Esslöffel verrühren.

Mit einem Finger breit Mineralwasser aufüllen, dann mit zwei Finger breit Prosecco ergänzen.

Strohhalm rein - fertig. Wohlsein!

Tipp: Als alkoholfreie Variante  empfehle ich, den Prosecco gegen natürtrüben Bio-Apfelsaft auszutauschen - ergibt eine gepimpte Apfelschorle.


Mittwoch, 21. August 2013

Türkische vegetarische Frikadellen: Mercimek Köftesi mit Linsen und Bulgur

Ich liebe es, die Gerichte anderer Länder zu erkunden und mit fremdländischen Zutaten zu experimentieren. Die liebe türkische Nachbarin meines Onkels brachte mich auf dieses interessante Rezept, das ich sofort im Internet recherchiert habe. Da ich Linsen (mercimek) und Bulgur total gerne mag, musste ich das Gericht sofort ausprobieren.

Vegetarisch mit türkischem Touch und vegan dazu


Dieses Gericht ist total einfach, lässt sich mit Beilagen problemlos als vegetarierfreundliches Hauptgericht servieren und macht sich auch toll als vegane Option auf einem Büffet. Wenn man es ohne Dip serviert, ist es absolut vegan, da es keine tierischen Zutaten enthält. Attila würde das gefallen! Dies ist meine Version - vielleicht nicht authentisch türkisch, aber lecker und zutatenmäßig erweiterbar.




Rezept für Bulgur-Linsen-Frikadellen (Mercimek Köftesi) nach Küchenelfenart


Rezept für 2 bis 3 Personen als Hauptgericht oder eine kleine Platte voll auf einem Büffet
Zutaten:
1 Tasse rote Linsen
1 Tasse Bulgur, fein
Wasser aus dem Wasserkocher
1 gestrichener EL Gemüsebrühe, hefefrei
1 mittlere Zwiebel, gewürfelt
1 Knoblauchzehe, gehackt
Olivenöl zum Anbraten
1 EL Tomatenmark
1 EL edelsüßes Paprikapulver oder 1 EL Paprikamark
1 TL Kreuzkümmel
etwas Chilipulver
Meersalz & Pfeffer aus der Mühler
zum Garnieren: einige große Salatblätter

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Bulgur
Der Bulgur (Weizengrütze) sollte unbedingt fein sein - ich habe ihn im Türkenladen erstanden. Den Bulgur kurz waschen, mit ca. 2 Tassen kochendem Wasser übergießen und in einem Topf kurz aufkochen lassen. Die Gemüsebrühe hinzufügen, mit einer Gabel einmal umrühren und den Bulgur bei geringer Hitze ca. 5 Minuten garen, bis das Wasser aufgenommen wurde. Vom Herd nehmen, mit einer Gabel umrühren und weitere 10 Minuten ausdampfen lassen.

2. Schritt: Linsen
Die Linsen kurz abspülen und in einem Topf mit 1 1/2 Tassen heißem Wasser aufkochen lassen. Das Wassernicht salzen. Die Hitze reduzieren und die Linsen ca. 7 bis 10 Minuten weich garen. Danach vom Herd nehmen und etwas auskühlen lassen.




3. Schritt: Zwiebel-Gewürzmischung
Den Kreuzkümmel in einer heißen Pfanne vorsichtig zum Leben erwecken und antoasten. Anschließend in einem Mörser zermahlen. Ich mag den Kreuzkümmel am liebsten so fein wie möglich. Die Zwiebel in Olivenöl anschwitzen und den Knoblauch hinzufügen. Tomatenmark, Paprika, Chilipulver und Kreuzkümmel hinzugeben und etwas mit anschwitzen.

4. Schritt: Mischen und Formen
Den gegarten Bulgur und die weichen Linsen in eine Schüssel geben. Die angeschwitzte Zwiebelmischung hinzugeben, gründlich salzen und pfeffern und gut durchmengen, so dass sich die Gewürze gut verteilen. Nun die "Frikadellen" formen. Man kann mit der Hand kleine Würstchen formen. Ich hatte eine Schnittverletzung und habe deshalb mit 2 EL Knockerln geformt (wie bei Grießklößchen), die sehr hübsch aussehen. Zusätzlich braten muss man die Knockerln nicht, was mir sehr zusagt.

5. Schritt: Genießen
Man richtet die Mercimek Köftesi auf einer Platte mit großen Salatblättern an. Sie lassen sich lauwarm und auch kalt genießen. Ich habe dazu einen Jogurt-Gurken-Minz-Dip, einen gemischten Salat und frisches Fladenbrot serviert. Afiyet olsun!

Tipp: Am nächsten Tag habe ich die Reste in Spitzpaprika gefüllt und mit gewürztem Mandelmus in einer Tomatensauce überbacken. Noch ein leckeres veganes Gericht!

Donnerstag, 15. August 2013

Mediterranes Ofengemüse: Sommerlich lecker

Mein mediterranes Ofengemüse zählt zu den absoluten Lieblingsgerichten meiner anspruchsvollen Mutter. Ein Muss für dieses ausgewogene vegetarische Gericht sind der gebräunte Feta - Schafskäse oder Ziegenkäse aus der Dose vom Türken schmeckt auch wunderbar dazu - und ein Schmand-Dip als Beilage zu den knusprigen Kartoffeln.

Frisches, saisonales Gemüse - einfach in den Ofen


Für das mediterrane Ofengemüse verwende ich Gemüse, das gerade saisonal in Deutschland verfügbar. Ich bemühe mich, stets Gemüse zu verarbeiten, das aus Deutschland stammt. Das lässt sich nicht immer bewerkstelligen, ist es geschmacklich aber wert. Bei der Gemüseauswahl sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt - man könnte auch Auberginen, Fenchel und Kohlrabi mit aufs Blech schnibbeln. Wichtig ist, dass das Blech nicht zu überladen ist. Für mehrere Personen empfiehlt es sich, die Kartoffeln auf einem separatem Blech zu garen. In meinem Rezept ist natürlich das Gemüse verzeichnet, das mir mundet.




Rezept für Mediterranes Ofengemüse mit Kartoffeln und Feta

für 2 Personen
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Zutaten:
ca. 6 mittlere Bio-Kartoffeln (3-4 Kartoffeln pro Person), festkochend
ca. 2-3 Karotten
1 Zucchini
1 Paprikaschote, rot
2 Tomaten oder einige halbierte Cherry-Tomaten
2-3 Knoblauchzehen, nicht geschält
einige frische Rosmarinnadeln, einige frische Thymianblättchen
1 großes Stück Feta (aus Schafs- und Ziegenmilch), gewürfelt
für die Gewürzmischung:
ca. 1 gestrichenen EL Meersalz, nicht jodiert
ca. 1 gestrichenen EL Paprikapulver, edelsüß
ca. 1 TL Currypulver, mild
mind. 1 TL Oregano, gerebelt
ca. 2 TL Kräuter der Provence oder italienische Kräuter, getrocknet
etwas Chilipulver
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
für den Schmand-Dip:
1 Becher (200ml) Schmand
1 TL Bio-Mayonnaise
etwas Kräutersalz
bunter oder weißer Pfeffer aus der Mühle
etwas frischer Schnittlauch
außerdem: ein Backblech (Fettpfanne)

Zubereitung in 5 einfachen Schritten:

1. Schritt: Gemüse und Gewürzmischung vorbereiten
Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Gemüse waschen und in gefällige Stücke schneiden.
Bio-Kartoffeln mit der Gemüsebürste und Wasser von der Erde befreien und vierteln.
 Die Gewürze in eine große Schüssel geben und mit mind. 4 EL Oliven verrühren.

2. Schritt: Kartoffeln in den Ofen
Die Kartoffelspalten in die Schüssel mit der Gewürzmischung geben und darin schwenken. Die Kartoffeln mit dem Knoblauch auf das Backblech geben und ca. 10 Minuten bei 180°C Umluf im Ofen vorbacken, da die Kartoffeln am längsten garen müssen.

3. Schritt: Gemüse, Feta und Rosmarin dazu
Die Gemüsestücke, den frischen Rosmarin und den Thymian in die Schüssel mit der restlichen Gewürzmischung geben und noch einen Schuss Olivenöl dazu gießen. Erneut schwenken und komplett mit Ölgemisch auf dem Blech mit den vorgegarten Karfoffeln verteilen. Fetawürfel auch auf das Blech streuen. Im Backofen bei 180°C Umluft weitere 20 Minuten backen. Nach insgesamt ca. 30 bis 35 Minuten sollte das Gemüse knusprig, die Kartoffeln durchgegart und der Feta gebräunt sein.

4. Schritt: Schmand-Dip
Während das Gemüse im Ofen gart, kann man nicht nur schnell die Küche sauber machen, sondern auch den universell einsetzbaren Schmand-Dip anrühren. Dazu in einem Schüsselchen den Schmand mit der Mayo und den Gewürzen verrühren, sowie den Schnittlauch mit der Schere hineinschneiden.

5. Schritt: Genießen
Wir servieren das mediterrane Ofengemüse mit dem Blech auf dem Tisch. Dazu den leckeren Schmand-Dip und man hat eine leckere, vegetarische und einfache Sommermahlzeit.

Info: In Griechenland bereitet man ein ähnliches Gericht namens Briam zu.

Mittwoch, 7. August 2013

Grillgewürzmischung: Selbstgemacht ist besser

Sommerzeit ist Grillzeit. Zugegebenermaßen grille ich selten, da ich wenig Fleisch esse. Im Urlaub im Ruhrgebiet bei meinen lieben Verwandten habe ich das gemeinsame Grillen und Schmausen sehr genossen und das Wetter lud regelrecht zum Grillen ein.

Viele Leute grillen mit fertig gewürztem Fleisch, das im Supermarkt günstig und in Massen verfügbar ist. Es sei praktisch und gehe schnell. Mmmh, ich finde, dass der Duft von Fertiggrillgut an Geruchsbelästigung grenzt - das liegt an dem was drin ist.


Warum fertig gewürztes Fleisch so mies ist


Zum einen stehe ich wegen der Zutaten in der Gewürzmischung nicht auf fertig gewürztes Fleisch: zu viel Salz, Aromastoffe, Glutamat, Konservierungs- und Farbstoffe sowie - überraschenderweise - Zucker sind meist drin!!! Das sind alles Zutaten, auf die ich verzichte bzw. die ich nur in geringen Mengen verzehre. Glutamat ist ein krebserregender Geschmacksverstärker, der - ähnlich wie Zucker - so süchtig macht, dass man mehr als nötig isst (Hefeextrakt gehört übrigens auch zur Glutamatgruppe). Ich bekomme davon Magenschmerzen, Übelkeit und manchmal Kopfschmerzen, wohl weil ich auf diesen karzinogenen Zusatzstoff seit mehr als 10 Jahren bewusst verzichte und ihn meist sofort herausschmecken kann. Bei Fertiggewürzmischungen alleine ist das ähnlich - man muss ganz genau auf die Zutatatenliste schauen.

Zum anderen kann man unter der dichten Würzung nicht die Qualität des Fleisches erkennen. So bezweifle ich nicht, dass die billigsten Stücke und z.T. auch Gammelfleisch darunter versteckt werden. Da würze ich mir mein Fleisch und anderes Grillgut lieber selber, dann weiß ich, was drin und drum ist. Das Wissen um eine gute Gewürzmischung habe ich von meinem Vater, der Küchenmeister ist. Meine Gewürzmischung lässt sich auch für Hähnchen oder Ofengemüse benutzen und lässt sich gut lagern.




Grillgewürzmischung - vielseitig einsetzbar für Fleisch, Gemüse und Grillkäse

Zutaten:
Mengenangaben je nach Grillgut, lässt sich gut in einer luftdichten Dose lagern
Meersalz, nicht jodiert
Paprika (edelsüß, rosenscharf, geräuchert)
evtl. Chillipulver
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Currypulver
Knoblauchgranulat
Oregano, getrocknet
Kräuter der Provence oder italienische Kräuter, getrocknet

Salz: Salz ist der größte Bestandteil der Gewürzmischung. Für mich (ich reduziere meinen Salzkonsum) sollte Salz  mind. 1/3 der Gewürzmischung ausmachen, Salzliebhaber können bis 50% hoch gehen. Ich verwende am liebsten Meersalz, das nicht jodiert ist.

Paprika: Edelsüßes Paprikapulver sollte der zweitgrößte Bestandteil sein - es sorgt für die schöne Farbe. Für Geschmack kann man zusätzlich etwas rosenscharfes Paprikapulver und/oder etwas geräuchtes Paprikapulver (Pimentón de la Vera) hinzufügen. Für noch mehr Schärfe (empfehle ich eher nicht) kann man noch etwas Chilipulver hinterherpfeffern.

Pfeffer: Schwarzen Pfeffer mit der Pfeffermühle fein mahlen. Bunter Pfeffer funktioniert auch gut. 

Curry: Die Currymischung verleiht der Mischung Tiefe und Farbe. Currypulver nicht so großzügig wie das Paprikapulver verwenden.

Knoblauchgranulat: Ja, Knoblauchgranulat ist natürlich nicht so gut wie frischer Knoblauch, verleiht der Mischung aber eine gewisse Tiefe. Es lässt sich besser verteilen und lagern. Ich benutze es auch gerne für Panaden.

Oregano und Kräuter: Das Oregano und die Kräuter verleihen der Gewürzmischung eine mediterrane Note. Mit den getrockneten Kräutern braucht man nicht sparen

Das Grillgut (Fleisch, Gemüse, Grillkäse wie Halloumi) mit der Gewürzmischung von allen Seiten einreiben. Man kann aus der Gewürzmischung auch eine Marinade herstellen.

Tipp: Etwas Grillgewürzmischung mit Olivenöl verrühren und Hähnchenschenkel damit rundherum bepinseln. Im Ofen bei 180°C Umluft für ca. 30 Minuten knusprig backen.



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